Zunächst wurde das Blut betroffener Patienten untersucht, mit dem Ziel ein geeignetes Drug Target zu identifizieren, das eine kausale Rolle bei der Entstehung des fatalen septischen Schocks spielt.
Dabei wurde das vasoaktive Hormon Adrenomedullin als vielversprechender Kandidat identifiziert: Die Konzentration von Adrenomedullin im Blut von Personen, die später an einem septischen Schock verstarben, erwies sich als deutlich erhöht. Das weist darauf hin, dass Adrenomedullin eine entscheidende Rolle bei der Entstehung des septischen Schocks spielt.
Mithilfe eigens entwickelter diagnostischer Assays konnte die klinische Relevanz von Adrenomedullin und seine Eignung als Drug Target bestätigt werden.
Über 100 monoklonale Antikörper wurden generiert, die gegen unterschiedliche Bereiche (Epitope) von Adrenomedullin gerichtetet sind.
Die Adrenomedullin-bindenden Antikörper wurden in präklinischen Tiermodellen auf ihre Wirksamkeit hin getestet, d.h. wie gut sie in der Lage sind, die Sepsis-Mortalität zu reduzieren.
Der humanisierte monoklonale anti-Adrenomedullin Antikörper Adrecizumab erwies sich dabei als hochwirksam und sicher in präklinischen
Studien. Seine Sicherheit und
Verträglichkeit konnte in einer Klinischen Phase I Studie an gesunden Probanden
bestätigt werden. Adrecizumab wurde nunmehr bei Patienten zur Verbesserung der vaskularen Integrität in einer multizentrischen klinischen Phase II Studie getestet (Weiterlesen).